Isa: Liebe Anni, erzähl doch mal kurz etwas über dich, damit wir wissen, über welchen Menschen wir hier etwas lesen dürfen.
Anni: Ich bin Anni, 28 Jahre alt, Habe beruflich einen Bachelor in Medien- & Informationswesen mit Vertiefung Informatik und Schwerpunkt Marketing. Als Kind habe ich immer schon gern gebastelt und gemalt. Kunst war damals als Fach das Richtige für mich. Aber dann kommt die Frage: Was machst man dann? Medien und irgendwas? Architektur irgendwann? Entschieden habe ich mich dann, in der Software Firma SAP ein Praxis-Semester zu machen, und dort habe ich dann auch meine Bachelorarbeit geschrieben. Irgendwann, als ich in dieser Informatik-Schiene war, fiel mir auf, dass mir irgendwie Wissen fehlte. So fiel meine Wahl auf das Fach Wirtschaftsinformatik und ich machte meinen Master darin. Die Heimatgefühle zogen mich dann wieder nach Hause. Es waren nämlich immer 1,5 - 3 Stunden Fahrt nach Hause. Einen Job bekam ich dann bei Hansgrohe, und ich wurde dort Product Owner. Als ich dann schließlich deinen Kurs "Work-Life-Design" am Gardasee besuchte, fiel mir auf: Irgendwie bin ich von meinem Weg abgekommen. Ein Technisch spannender Job, aber der Spaß und das Kreative blieb auf der Strecke. Ich fühlte mich ausgebrannt.
Privat bin ich eine Frau, die gerne Sport treibt, wie zum Beispiel Laufen. Ich bin sehr kreativ. Sehr gern in der Natur. Meine neue Leidenschaft unser unser kleiner Hund. Ich liebe es, selbst Projekte umzusetzen. Ich finde Holz sehr inspirierend. Ich bin ein sehr offener Typ, lerne gerne neue Leute kennen. Aber auch neue Themen. Ich kann sehr ehrgeizig sein, wenn es mich interessiert. Das wird mir so manches Mal zum Verhängnis. Ich möchte immer neu dazulernen. Bin offen für ganz viele Dinge.
Isa: Ach Anni, das ist toll, dass wir erst einmal so viel über dich erfahren durften!
Anni: Meine Freundin hatte mir von Bildungsurlaub erzählt und mir einen Artikel von SWR3 geschickt. Ich fand das Thema cool, habe es aber dann schnell wieder beiseite geschoben. Passte in dem Moment nicht. Und dann bin ich wieder drüber gestolpert. Habe die Datenbank durchgeschaut und nichts gefunden. Dann kam eine Phase bei meinem Arbeitgeber, da lief vieles im Job nicht gut, ich war genervt. Auch privat dazu noch mitten im Hausbau...
Anni: Und dann dachte ich mir irgendwann: so wie es ist, macht es keinen Sinn mehr.
Also: wieder rein in die Datenbank. Und dann fand ich deinen Kurs und dachte: Genau das fühle ich! Du hattest genau meinen Punkt angesprochen. ich muss mal raus. Ich brauche neue Perspektiven. Ich muss das jetzt machen! Ich habe dann direkt mit meinem Chef gesprochen. Er hat sich für mich eingesetzt, und so bekam ich es genehmigt.
Anni: Der Zeitpunkt hätte eigentlich nicht schlechter sein können. Es war nicht gerade ideal, zu dem Zeitpunkt im Geschäft zu fehlen. Und auch mitten im Hausbau. Aber dann begann ich zu träumen: Schöner Ort. Italien klingt super. Tolles Land. Ich habe es direkt meiner Freundin erzählt, und wir sind zusammen zum Gardasee gefahren: "Das brauche ich auch! Das machen wir zusammen."
Zu zweit war es einfach eine Bereicherung. Es war so spannend. Es war eine bunte Gruppe. Wir haben geweint. Wir haben vertraut. Wir haben heute immer noch Austausch in unserer Gruppe. Ich habe es nie bereut.
Anni: Ja, auf jeden Fall. Der Bildungsurlaub "Work-Life-Design" ist durchaus auch Erholung und gleichzeitig auch eine sehr anstrengende Zeit, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. ich wurde zum Nachdenken angeregt. Das ist anstrengend. Aber: ich habe mich noch nie so erholt gefühlt wie nach dem Kurs am Gardasee. Ich habe Kraft und Energie getankt. Auch 2 Wochen später kamen noch neue Ideen. Viele neue Ideen. Die Sachen wurden klarer. Und dann habe ich sie einfach zugelassen. Und gefestigt.
Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt. Es war sehr, sehr schön. Mein Ziel war es, wieder mehr Energie haben. Abschalten vom Alltag kann emotional anstrengend sein, denn wir haben uns sogar abends noch mit unseren Gedanken beschäftigt. Deswegen war es auch so wichtig, an einem anderen, fremden Ort zu sein. Um sich wirklich Gedanken machen zu können.
Anni: Heute arbeite ich dort. Wir sind 20 Mitarbeiter. Seit Oktober bin ich im Holzhandel. Im Nachhinein denke ich oft: ich war sooo mutig! Sicherheit war eines meiner Werte! Den habe ich mal einfach über Bord geworden. Die Baubranche ist instabil. Es ist ein kleines Unternehmen. Und ich habe doch einen sicheren Platz in einem großen Unternehmen! Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Und es nie bereut, dass ich so mutig war...
Anni: Ich habe gerlernt:
Ich muss viel mehr an mich selbst glauben. Nicht so selbst kritisch sein. Mutig etwas Neues wagen. Dafür war das perfekt. Auch z.B. die Ausarbeitung des Prototypen: was könnte dazu passen. Was wäre denn interessant? Und es war auch toll, ganz frei auf einer grünen Wiese zu denken.
Anni: Direkt nach meiner Ankunft zuhause am Sonntag schrieb ich Bewerbungen. Ich mache keine halben Sachen. Meine Freundin und ich machten Mindmaps. Wir schauten uns Stellen an. Wir wollten all die verrückten Ideen nicht vergessen, die wir in unserem Brainstorming am Gardasee erarbeitet hatten. Wir wollten uns vom Alltag nicht einholen lassen. Passend zu all meinen Ideen bewarb ich mich initiativ bei einem Holzhandel ganz in der Nähe (wirklich ein Mini Unternehmen im Vergleich zur Softwarefirma, wo ich damals war). Der Chef lud mich tatsächlich zum Gespräch ein. Wir arbeiteten gemeinsam aus, wie wir das umsetzen könnten. Und wie ich mich einbringen könnte. Nur wenige Tage später wurde ihm klar, dass er mich einstellen wollte. WOW! 3 Gespräche waren es dann insgesamt. Mein neuer Chef war direkt sehr wertschätzend.
Anni: Ich kann mich einfach ständig total kreativ entfalten. Neue Ideen einbringen. Meine Stärken einsetzen. All diese Erkenntnisse habe ich aus meinem Bildungsurlaub gewonnen und intensiviert.
ich habe jetzt all das, was ich immer wollte: Es sollte in der Nähe sein, ich wollte mit Holz arbeiten, es sollte kreativ sein.
Anni: Ja, wir machen so unterschiedliche Dinge: wir verkaufen Bodenbeläge, Haustüren, Tische und setzen in unserer vorhandenen Schreinerei auch einmal Kundenwünsche um. Den Gedanken, den ich mal hatte: Architektur studieren? Also meine Gedanken gingen ja doch in die richtige Richtung.
Ich bekomme immer neue Projekte. Out of the box denken. Ausprobieren.
Anni:
Diese Flexibilität gibt mir viel Freiraum und viel Power. Ich drehe Videos für unsere Social Media Kanäle, baue moodboards für Messen und vieles mehr...
Ich bin auch die Einzige, die home office macht. Ich habe es von Anfang an als Bedingung gesagt: 1,5 Tage Home Office. Und nur eine 4-Tage-Woche. Ich mache es so, dass ich 9 Stunden am Tag arbeite, d.h. ich arbeite meine 5 Tage an 4 Tagen (also Vollzeit). Am 5. Tag Durchatmen, Gartentag, meinen Online Shop bauen. Oder möchte ich etwas Neues ausprobieren? Möchte ich über etwas Neues nachdenken? Möchte ich etwas Neues Lernen? Es ist cool, stolz zu sein. Ich habe Freude am Leben.
Anni:
Ich wusste schon, ich sollte mich auf fokussieren, was für mich passt. Ich habe aber immer lange gehadert. Sicherer Job. Wenn du einfach etwas ausprobierst, findest du danach auch was? Jetzt bin ich dort die Jüngste und konnte sogar ganz offen ansprechen, wie meine familiären Zukunftspläne aussehen. Für ein kleines Unternehmen ist so etwas viel schwerer. Und das hat aber nichts geändert an der Wertschätzung. Meine Stelle gab es nicht. Ich habe mir jetzt (mit Erlaubnis) meinen eigenen Titel gegeben: "Projektleitung Marketing". Ich definiere meine Ziele und bleibe flexibel. Kommt ein neues Projekt? Dann passt es eben rein.
"Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen "
Anni:
Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen. Gerade am Gardasee habe ich gemerkt, dass es wichtig ist, seine Stärken jobtechnisch einsetzen zu dürfen. Das Leben und die Arbeit vermischen . Es ist einfach. Und auch: direkt zu agieren. Nicht grübeln. Setze direkt deinen Prototypen zuhause um. Sonst kommt der Alltagstrott. Und mein Protoyp hieß "Klarheit schaffen".
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Oder melde dich über meine E-mail Adresse für ein Einzelcoaching.
Vielen Dank! Ich melde mich ganz schnell bei dir! Viele Grüße Isa
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