Wie ticke ich eigentlich? Was ist es, das mich begeistert? Was ist es, das mich in der Hollywoodschaukel liegen lässt und sagt: oh man, da fühle ich mich richtig wohl, und ich genieße es in vollen Zügen? Ist es die Shoppingtour (die mich persönlich komplett stresst aber andere in Höhenflüge versetzt)? Ist es die Massage? Ist es die Fahrradtour? Ist es das Power-Arbeiten? Ist es die Geschichte am Abend bei den Kindern?
Was ich damit sagen möchte ist: Jeden begeistern andere Dinge. Aber wir lassen uns all zu oft von den Idealen der anderen leiten.Was ist gerade in? Werde ich oft zu Partys eingeladen, aber eigentlich mag ich Partys überhaupt nicht? Oder das Grillen in der Nachbarschaft, das langsam zu einer wiederkehrenden Aktion wird, die mir gar keine Zeit lässt, mein Hobby auszuführen?Klar, wir müssen unterscheiden: betrifft es Menschen, die uns wichtig sind, dann ist es wichtig, Zeit einzuräumen. Sogar sehr wichtig! Aber sind es Dinge, die ich manchmal nur aus Pflichtgefühl tue? Das 3. Tennis-Match in der Woche mit der Gruppe, obwohl ich eigentlich mindestens einmal in der Woche einfach mal nur gerne entspannen möchte?Wir müssen lernen, uns zu fokussieren, und es ist überhaupt nicht egoistisch, zu schauen, dass es uns gut geht. Je mehr wir in unserem eigenen Flow sind, umso mehr können wir nach außen strahlen und wieder etwas an andere weitergeben.Das bringt mich zu dem Punkt, dass wir immer auch mal schauen sollten, was wir der Gesellschaft zurückgeben könnten. Habt ihr vielleicht schon gemerkt, dass die Motzer in unserem Land oft die sind, die nie etwas für andere tun würden? Das ist eigentlich verständlich, denn das Lächeln eines anderen Menschen lässt unser Herz aufblühen. Wenn wir eine kleine Dankbarkeit in den Augen des anderen sehen, dann fühlen wir uns gut.Das Leben zu genießen und anderen zu helfen, sich selbst gut zu fühlen und sich für andere zu engagieren - diese Dinge schließen sich nicht gegenseitig aus. Wichtig ist also: Was kann ich mit meiner Zeit tun, um mein Leben zu genießen und mich dabei gut zu fühlen?Ich unterscheide dabei zwischen passiven und dem aktiven Glück. Menschen, die viel Geld besitzen und sich materielle Dinge davon kaufen, sind zunächst einmal glücklich. Aber es führt sie in dieselbe Schleife wie Menschen, die nur wenig Geld übrig haben. Wenn man sich etwas Tolles gekauft hat, merkt man, dass es etwas noch Tolleres gibt. Und so geht es immer weiter. Wenn man aber dagegen Geld so einsetzt, dass man etwas (aktiv) daraus macht, dann lernt man sich viel besser kennen. Man zehrt unheimlich viel länger davon als von einem Besitz. Und das Glück erreicht man damit, dass man sich immer ein bisschen besser kennenlernt.
Mit aktivem Glück meine ich z.B. die Fahrradtour in der Mongolei, der Literaturkurs in Miami, ein Job in der Robbenschutzstation auf Island. Oder das was ich gemacht habe: Ein Volontariat auf einem Whalewatching Schiff in Kanada. Das ist es, wovon wir ewig zehren werden. Das werden wir nie vergessen. Denn wenn wir dafür unser Geld investiert haben, aktiv das zu tun, was uns gut tut, dann haben wir uns weit besser kennengelernt als in den letzten 480 Tagen, an denen wir im Job gearbeitet haben. Wir verwechseln nämlich oft, dass wir so ticken wie wir uns bei der Arbeit verhalten. Und versuchen das dann auf das Leben zu übersetzen. Und dann merken wir, dass uns das unglücklich macht und stresst. Richtig ist es nämlich umgekehrt. Erst wenn wir uns im Leben besser kennenlernen und wissen was uns begeistert, dann können wir das auf die Arbeit transferieren und genau schauen, was uns auch bei der Arbeit begeistern könnte. Wir sind viel zu viele Jahre davon ausgegangen, dass Arbeit das zentrale Thema unseres Lebens ist. Das hat zu vielen Problemen geführt. Burnout. Langeweile. Überforderung. Krankheitsstände. Die Unternehmen fragen sich immer mehr: Wieso? Wir geben unserer Belegschaft so viel Wir bieten ihnen jede erdenkliche Sportart, wir bieten ihnen Essen. Wir bieten ihnen Weiterbildung. Und trotzdem sind so viele unglücklich oder verlassen uns. Wieso? Weil wir einfach vergessen haben, dass wir Menschen sind. Und unser Dasein nicht davon bestimmt wird, ob wir Geld verdienen. Wir müssen Geld verdienen, das ist klar. Aber es wird für Unternehmen immer wichtiger werden, Transparenz darüber zu erhalten, was den Mitarbeitern wichtig ist. Wie sie leben möchten (und nicht wie sie arbeiten möchten!) , was sie im Leben motiviert. Denn erst dann kann man dies auf die Arbeit übersetzen.
Du weißt gar nicht, wie gut und toll und produktiv und glücklich bei der Arbeit sein könntest? Wir führen unser Leben meistens in einem endlosen Dauerlauf. Gerade im Berufsleben ist es oft so, dass wir das Gefühl haben: das passt eigentlich nicht wirklich zu uns. Warum müssen wir uns ständig mit irgendjemanden oder irgendwelchen Gruppen in Endlosschleife abstimmen? Warum traut uns denn keiner zu, dass wir unsere Arbeit sehr gut durchführen können, wenn wir uns unsere eigenen Ziele setzen? Ich denke in unsern heutigen Betrieben geht es immer noch viel zu sehr darum, dass eine Kette an Anordnungen, Reports und Abstimmungen und davon abhalten, wirklich produktiv zu sein. Wir haben keine Zeit, unsere eigenen Ideen zu entwickeln. Aber um da anzusetzen, wirst du wahrscheinlich denken: das ist ein zu groß gefasstes Gebiet. Und wenn du nicht gerade zur New Work Bewegung in deinem Unternehmen gehörst, hast du sicherlich recht, dass du zunächst im Kleinen erstmal schauen kannst, was du selbst tun kannst.Also! Wer bist du? Wie du sicherlich schon festgestellt hast, bist du in unterschiedlichen Lebensphasen immer jemand anderes. Du musst diene Prioritäten anders setzen, es gibt unterschiedliche Menschen, die dir in den jeweiligen Lebensphasen wichtig sind und die Rahmenbedingungen ändern sich. D.h. hier gibt es nur eine Lösung. Schaue immer genau hin, in welcher Lebensphase du dich befindest und was dir im Moment wichtig ist. Nach welchen Werten du leben möchtest.
Fasse das Ganze nicht zu groß. Suche nicht gleich nach dem Sinn des Lebens. Ich finde hier ein Zitat von Joseph Campbell in "die Kraft der Mythen" sehr schön:
"Die Menschen sagen oft, dass sie einen Sinn für ihr Leben suchen. Ich glaube nicht, dass es wirklich das ist, was wir suchen. Ich glaube, dass wir nach der Erfahrung suchen, am Leben zu sein"Um es also den Unternehmen auf der einen Seite einfacher zu machen und du dann besser formulieren kannst, was du brauchst, um glücklich zu leben und zu arbeiten, solltest du dir dann und wann einmal Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was Glück für dich bedeutet. Manche haben es schon gefunden, andere brauchen noch ein bisschen. Jede Lebensphase ist anders und unser vollkommenes Glück von Anfang bis Ende werden wir nie finden. Aber wichtig ist, zu erkennen, dass wir uns immer wieder neue entscheiden können. Nichts gilt auf Ewigkeit. Und wenn wir das wissen, und wir gelernt haben, Entscheidungen zu treffen, wird es uns leichter fallen, das Glück immer von Lebensphase zu Lebensphase zu spüren. Und schließlich geht es ja nur darum. Sei nicht die beste Version deiner selbst, sei die glücklichste. Ich glaube wir sollten nicht ständig über den Sinn des Lebens nachgrübeln. Das ist viel zu groß! Wir können es genauso wenig beantworten wie „wird es morgen den ganzen Tag regnen?“. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Deine Isa
Mehr dazu? Ideen kreieren, Entscheidungen treffen, sich auf Augenhöhe austauschen:
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Vielen Dank! Ich melde mich ganz schnell bei dir! Viele Grüße Isa
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